DESY Hamburg – Schacht-in-Schacht-Sanierung mit REHAU-System

Das Projekt am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg umfasste die Sanierung stark beschädigter Schmutzwasserschächte im laufenden Betrieb. Die Herausforderung bestand insbesondere darin, dass die vorhandene Infrastruktur des Forschungsgeländes sehr verwinkelt ist und an die bestehenden Kanäle unter anderem Küchen, Labore und sanitäre Einrichtungen angeschlossen sind. Ein kompletter Ausfall der Entwässerung war daher nicht möglich.
Der Beitrag der Tief- und Rohrleitungsbau Wilhelm Wähler GmbH & Co. KG zu diesem Projekt war die Sanierung von drei Bestandschächten mittels des REHAU-Schacht-in-Schacht-Systems. Der Baubeginn erfolgte im Juni 2024, nach Angebotseinreichung im März 2024. Trotz witterungsbedingter und betrieblicher Unterbrechungen konnte die effektive Bauzeit auf rund vier Wochen begrenzt werden.
In dieser Zeit arbeiteten drei Facharbeiter der Firma Wähler mit vollem Einsatz an der Umsetzung. Der Aufwand je Schacht betrug im Schnitt fünf Arbeitstage. Die eingesetzten Geräte waren dabei bewusst minimal gewählt: Ein Minibagger für das Freilegen der Schachtköpfe und ein Radlader für den Transport der leichten Kunststoffbauteile reichten aus. Durch die kompakte Bauweise der Sanierung (Baugrubenfläche nur ca. 3×3 m) konnte die Maßnahme auch unter beengten Bedingungen und auf einer Böschung ausgeführt werden – ohne dabei den laufenden Verkehr oder den Forschungsbetrieb auf dem DESY-Gelände zu beeinträchtigen.
Besonders herausfordernd war die Geometrie der Bestandsbauwerke. Einige Schächte waren derart schief oder verschoben eingebaut, dass der neue Schacht präzise von der Sohle bis zum Konus ausgerichtet werden musste, um Kollisionen mit der Altstruktur zu vermeiden. Der gesamte Aufbau erfolgte wie bei einem Stecksystem: Nach dem Entfernen der Steigeisen, dem Herausstemmen der Berme sowie dem Rückschnitt der Zu- und Abläufe wurde der neue PP-Schacht in den alten eingebracht. Der verbleibende Ringraum wurde anschließend mit Mörtel verfüllt, wodurch eine feste und dauerhafte Verbindung entstand.
Die Umleitung der Schmutzwassermengen über eine provisorische Leitung ermöglichte es, die Schächte auch während des laufenden Betriebs außer Betrieb zu nehmen. Nach dem Verguss des Schachtbodens war der neue Schacht bereits wieder funktionsfähig.
Das Ziel war bei diesem Projekt nicht nur die Sanierung an sich, sondern auch die erfolgreiche Oberflächenwiederherstellung, und die optische Integration in die Umgebung.
Die Schacht-in-Schacht-Sanierung am DESY zeigt beispielhaft, wie mit intelligenten Systemen und minimalem Eingriff in die Umgebung bestehende Infrastruktur schnell, wirtschaftlich und nachhaltig saniert werden kann – selbst unter anspruchsvollen Rahmenbedingungen.




Schachtsanierung per Schacht in Schacht System von REHAU
Vorstellung des Systems anhand der Sanierung des 6. und letzten Schachts vor Ort
Fotos: Lenard Miebs